VoIP Deutschland Glossar

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Basis-Begriffe

Analoge Audio Signale

Im analogen Telefonnetz existierte keine Datenleitung, über welche Steuerbefehle übermittelt werden konnten. Welche Telefonnummer gewählt werden soll, wird heute beispielsweise in Datenpakete verpackt und diese Befehle werden an einen Telefonie-Server übermittelt. Im analogen Telefonnetz war dies nicht möglich. Stattdessen bediente man sich einer Behelfslösung und bestimmte für jeden benötigten Befehl ein bestimmtes Tonsignal. Dieses konnte dann vom Telefonieserver ausgewertet werden. Wer noch über analoge Telefone telefoniert hat, kennt die schnellen Pieptöne zum Beginn eines Telefonats. Diese Töne haben die Rufnummer übertragen, welche gewählt werden sollte.

Analoger Telefon Adapter

Ein analoger Telefon Adapter, oder auch in Kurzform ATA-Box genannt ist ein so genannter Medienwandler, welcher es ermöglicht, jedes beliebige Analog-Telefon in ein VoIP-Telefon umzuwandeln. Er hat auf der einen Seite einen Anschluss für ein analoges Telefonkabel vom Telefon und auf der anderen Seite einen Netzwerk-Anschluss. Über ein Webinterface wird das Gerät konfiguriert. Dabei werden die Zugangsdaten für den VoIP-Anschluss eingetragen. Anschliessend kann man mit einem alten Analog-Telefon über einen modernen VoIP-Telefonanschluss telefonieren.

Auto Attendant

Für den Begriff Auto Attendant gibt es einige weitere Synonyme wie Automatic Call Distribution (ACD), Sprachmenü oder Interactive Voice Response (IVR).

Ein solches Sprachmenü kennen die meisten von Anrufen speziell bei grösseren Firmen wie Telefongesellschaften, Banken oder Versicherungen. Ein Computer fragt dabei im Vorweg ab, mit welcher Abteilung der Anrufer verbunden werden soll. Z.B. Drücken Sie die 1 für den Verkauf, drücken Sie die 2 für Support oder drücken Sie die 3 für die Buchhaltung.

Anschliessend vermittelt die Telefonanlage den Anrufer automatisch an die jeweilige Abteilung. Das Ziel ist es, Anrufer schnell und effizient zu vermitteln. Ausserdem muss kein eigener Mitarbeiter mehr die Telefonzentrale bedienen und die immer gleichen Fragen stellen.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Vorauswahl von bestimmten Fähigkeiten der benötigten Mitarbeiter zu treffen, wie z.B. der gesprochenen Sprache. Mittels dem so genannten „Skill based Routing“ kann anschliessend direkt an den richtigen Mitarbeiter durchgestellt werden.

Analog-Gerät

Bei einem Analog-Gerät handelt es sich um ein Gerät, welches noch über das veraltete analoge Telefonnetz funktioniert. Im Wesentlichen gibt es hier 3 Arten von Geräten: Analoge Telefone, analoge Faxgeräte und analoge Modems. Telefone und Faxgeräte können auch heute noch im modernen VoIP-Netz weiterverwendet werden. Dafür wird eine so genannte ATA-Box benötigt. Ein Medienwandler, welcher das Telefon oder das Faxgerät VoIP-fähig macht. Modems können leider nicht mehr im VoIP-Netz weiterverwendet werden. Bei der Umwandlung der Signale entstehen Verluste und Abweichungen und so werden die Steuerbefehle des Modems von der Gegenstelle nicht mehr verstanden.

Anrufbeantworter-Nachrichten

Im VoIP-Umfeld kann ich Anrufbeantworter-Nachrichten in der Regel auf 2 Arten abrufen: Zum Einen direkt über mein Telefon, so wie es auch im konventionellen Telefonnetz funktioniert hat. Zum Anderen wird mir in der Regel eine Kopie der Nachricht in Form einer Sprachdatei per E-Mail zugeschickt. So kann ich von jedem Ort der Welt aus völlig unkompliziert meine Anrufbeantworter-Nachrichten (Voicemails) abhören. Eine sehr spannende Funktion von VoIP-Telefonanlagen.

Adressbuch

Im Adressbuch kann ich all meine Telefonkontakte speichern. Schön ist, dass die meisten der erhältlichen VoIP-Telefone dabei einen einheitlichen Standard Unterstützen: LDAP. So kann ich auf verschiedensten Telefonen der unterschiedlichsten Hersteller überall in der Firma auf mein einheitliches Adressbuch zugreifen. Sofern LDAP auch von Ihrer Telefonanlage unterstützt wird. Bei der VoIP-One PBX ist dies der Fall. Ein weiterer grosser Vorteil von LDAP ist die Kapazität, welche nahezu unbegrenzt ist. Auf alten Telefonen war man in der Regel auf 100-200 Einträge eingeschränkt.

Anruf-Statistiken

Anruf-Statistiken bieten eine Liste über alle ein- und ausgehenden Anrufe auf einer Telefonanlage. Sie zeigen auch verpasste Anrufe an. Es gibt dabei Informationen darüber, welche Quell- und welche Zielrufnummer an dem Anruf beteiligt waren, sowie genaue Angaben zu Datum und Uhrzeit. Darüber hinaus wird die Länge des Anrufs angezeigt. Neben der zentralen Anruf-Statistik auf der Telefonanlage haben auch die meisten Hardware-Telefone eine Statistik, welche direkt auf dem Telefon abgerufen werden kann. So können beispielsweise verpasste Anrufe direkt zurückgerufen werden.

Automatic Call Distribution

Automatic Call Distribution (ACD) ist ein Synonym für Auto Attendant oder auch IVR (Sprachmenü). Bitte lesen Sie den Abschnitt Auto Attendant für weitere Details.

Bandbreite

Die so genannte Bandbreite ist eine Masseinheit zur Bestimmung, wie viele Daten innerhalb von einer Sekunde über eine Datenleitung übertragen werden können. Sie gibt also an, wie schnell Ihr Internet-Anschluss ist. Besonders im Zusammenhang mit VoIP ist die Bandbreite ein wichtiger Faktor, da es eine Mindestgeschwindigkeit braucht, damit ein Telefonat in einer guten Sprachqualität geführt werden kann. Ist die Bandbreite zu gering, so kommt es zu Unterbrechungen bei der Sprachübertragung. Typischerweise benötigt man für eine Gesprächsleitung in guter Qualität eine Bandbreite von 100 kbit/s. Da immer auch noch andere Daten über die Internetleitung gehen, sollte zudem ein Puffer von ca. 300 kbit/s auf dem Internetanschluss eingerechnet werden. Das wäre dann die absolute Minimalbandbreite für VoIP-Telefonie.

Backup-Rufnummer

Eine Backup-Rufnummer ist ein besonders sinnvolles Komfortmerkmal auf einem VoIP-Telefonanschluss. Es hängt von Ihrem VoIP-Provider ab, ob dieser Backup-Rufnummern unterstützt. Grundsätzlich ist eine Backup-Rufnummer für den Fall gedacht, dass es irgendwo auf dem VoIP-Telefonanschluss einen Ausfall gibt. Beispielsweise, weil Ihr Internet-Anschluss ausgefallen ist, weil das VoIP-Telefon kaputt ist oder weil Ihre Firewall einen Unterbruch hat. Der VoIP-Telefonieserver Ihres VoIP-Providers stellt in einem solchen Fall automatisch den Unterbruch fest und leitet alle eingehenden Anrufe auf die hinterlegte Backup-Rufnummer (z.B. ein Pikett-Handy) um. Sie bleiben also trotz Ausfall vom Internet weiterhin telefonisch für Ihre Kunden erreichbar.

Call Recorder

Bei einem Call Recorder handelt es sich um ein Gerät, welches die Anrufe, welche über die Telefonanlage eines Unternehmens laufen, mitschneidet und anschliessend z.B. als MP3-Datei zur Verfügung stellt. In der Vergangenheit waren dies noch Hardware-Geräte, welche z.B. zwischen Telefonanschluss und Telefonanlage geschaltet wurden und dort die Anrufe aufzeichneten. In modernen VoIP-Telefonanlagen, wie der VoIP-One PBX, sind Call-Recorder direkt softwareseitig in die Telefonanlage integriert.

Ein Call Recorder kann entweder jedes Gespräch zu einem bestimmten Telefon mitschneiden oder aber per Tastendruck aktiviert werden. Je nach Land muss der Anrufer vor einer Anrufaufzeichnung darüber informiert werden. In der Schweiz ist dies seit einigen Jahren rechtlich z.B. nicht mehr notwendig. Es gehört aber trotzdem zum guten Ton, die Anrufer darüber zu informieren, dass Anrufe z.B. zu Schulungszwecken oder für die Qualitätssicherung aufgezeichnet werden.

Call Hunting

Call Hunting oder auch Line Hunting ist eine Anrufstrategie, um einen Anrufer auf mehreren Endgeräten zu erreichen. Beispielsweise kann ein Mitarbeiter ein Tischtelefon, ein Funktelefon und ein Mobiltelefon haben. Mittels Call Hunting wird nun versucht den Mitarbeiter auf einem dieser Geräte zu erreichen. Dabei können verschiedene Strategien zum Einsatz kommen. Es kann auf allen Telefonen gleichzeitig klingeln (Parallel Ringing). Es kann linear ein Telefon nach dem anderen angeklingelt werden. Z.B. jedes Gerät für 15 Sekunden. Es kann nach dem Zufallsprinzip ein Telefon nach dem anderen angeklingelt werden. Es kann das Telefon zuerst angeklingelt werden, welches am längsten nicht genutzt wurde.

Diese letzte Strategie kommt weniger bei der Erreichbarkeit von einem einzelnen Mitarbeiter zum Einsatz, als viel mehr in Callcenter Gruppen (Hunting Group). Dabei wird immer der Mitarbeiter für den nächsten Anrufer ausgewählt, der am längsten keinen Anruf mehr bedient hat. So kommt es zu einem gleichmässigen, fairen Aufteilen des Anrufaufkommens.

Cloud Communications

Cloud Communications ist im Grund ein weiterer Begriff für eine Virtual PBX Umgebung. Der Begriff beschreibt dass all Ihre Telekommunikation aus der „Cloud“, also einem Rechenzentrum im Internet kommt. Sämtliche Telefonverbindungen laufen über diese Cloud und werden dort gemanaged.

Conference Bridge

Der Begriff Conference Bridge ist ein englisches Synonym für Konferenzräume. Bitte lesen Sie den Abschnitt Konferenzräume für weitere Details.

DHCP (Dynamic Host Control Protocol)

DHCP bezeichnet eine Netzwerk-Technologie, bei der von einem DHCP-Server (meist Ihr Internet-Router oder Ihre Hardware-Firewall) automatisch die so genannten IP-Adressen an neue Netzwerkgeräte im Netzwerk verteilt. Jedes Gerät in einem Computernetz muss eine IP-Adresse haben, um kommunizieren zu können. Mittels DHCP passiert die gesamte Konfiguration nun automatisch und speziell im VoIP-Umfeld können weitere Konfigurationseigenschaften via DHCP verteilt werden, welche Ihr VoIP-Telefon vollautomatisch einsatzfähig machen.

Gesprächskanäle

Die Anzahl Gesprächskanäle auf einem Telefonanschluss legt fest, wie viele Anrufe gleichzeitig auf diesem Anschluss geführt werden können. Auf einem Analog-Anschluss war dies immer 1 einziges Gespräch. Auf ISDN-Anschlüssen waren es im Standard 2 oder auf grossen Primärmultiplexanschlüssen 30 gleichzeitige Gespräche. Auf einem VoIP-Anschluss sind rein theoretisch keine Begrenzungen mehr nötig. Allerdings werden von den meisten VoIP-Providern aus kommerziellen Gründen trotzdem künstliche Begrenzungen der Gespräche eingeführt. Dies hat auch einen Praxisbezug. Grundsätzlich muss der Anbieter einen immer grösseren Server für die Telefonate einsetzen und er muss vor allem mehr Leitungskapazitäten für die Verbindung in die Netze der anderen Telefonanbieter einkaufen.

Bei VoIP-One gibt es heute keine Begrenzung der Anzahl Gesprächsleitungen, solange es sich nicht um so genannte Inbound-Callcenter handelt oder um Maschine-Maschine-Verbindungen.

Dreierkonferenzen

Eine Dreierkonferenz ist eine Telefonkonferenz, bei der (wie der Name schon sagt) in der Regel 3 Teilnehmer gleichzeitig miteinander sprechen können. Dreierkonferenzen sind ein Komfortmerkmal moderner VoIP-Telefone. Es gibt Geräte, die können auch etwas mehr als 3 Teilnehmer miteinander verbinden. Z.B. 5 Gesprächspartner. Die Funktion ist gedacht für ein schnelles unkompliziertes Einleiten einer Konferenz mit 2 Personen, mit denen man ohnehin bereits am Telefon verbunden ist. Möchte man grössere Konferenzen durchführen wo z.B 20 Personen oder mehr teilnehmen, so muss man einen Konferenzraum auf der Telefonanlage aktivieren, sofern diese dieses Merkmal unterstützt.

Fax-to-Mail

Fax-to-Mail ist ein Komfortmerkmal moderner VoIP-Telefonanlagen. Dabei ist kein physisches Faxgerät mehr vorhanden. Stattdessen nimmt ein virtuelles Software-Faxgerät einen Faxanruf entgegen, wandelt das eingehende Fax in ein PDF um und sendet dieses anschliessend an eine zuvor definierte E-Mail-Adresse. Die Funktion eignet sich zum Papier sparen und zum eleganten managen von Spam-Fax-Nachrichten.

Gesprächsqualität

Mit der VoIP-Telefonie ist auch das Thema Gesprächsqualität in den Fokus gerückt. Im analogen und ISDN-Telefonnetz sind die Bedingungen unter denen ein Telefonat geführt wurde immer sehr ähnlich geblieben. Es hat direkte 1-1-Verbindungen mittels Kupferleitungen gegeben. Von schlechter Gesprächsqualität hat man höchstens einmal bei einem Übersee-Gespräch gesprochen. Etwas aktueller wurde das Thema mit der Einführung des Mobilfunks. Beim Mobilfunk gab es bereits schwankende Faktoren bei einem Gespräch, abhängig vom aktuellen Funksignal.

Bei VoIP werden nun keine eigenständigen Leitungen mehr für die Telefonie verwendet. Stattdessen werden IP-Leitungen gemeinsam mit tausenden anderen Daten genutzt, welche ebenfalls über das Internet übertragen werden. Werden keine Massnahmen unternommen, wird nun ein VoIP-Telefonat plötzlich eine schlechte Gesprächsqualität haben, wenn gleichzeitig ein Video auf dem Computer angeschaut wird. Glücklicherweise kann man diesem Umstand begegnen mit so genannten QoS (Quality of Service) Konfigurationen auf Ihrem Router/Ihrer Hardware-Firewall. Ihr VoIP-Provider wird Sie beraten, welche Massnahmen bei Ihnen durchzuführen sind, damit Sie immer eine gute Gesprächsqualität haben.

Gigaset

Gigaset ist ein Deutscher Hersteller von in  erster Linie DECT-Funktelefonen mit ca. 1000 Mitarbeitern. Im Jahr 2008 spaltete Gigaset sich vom bisherigen Mutterkonzern Siemens ab. Bis dahin hiess der Hersteller Siemens Gigaset. Gigaset war sehr früh mit DECT-Funktelefonen aktiv, welche auch an VoIP-Netzwerke angeschlossen werden konnten. Dabei aber in erster Linie im Bereich HomeOffice und Privatanwender-Bereich stark. Seit einiger Zeit werden auch so genannte Mehrzellen-Lösungen für Unternehmen angeboten und auch weitere VoIP-Produkte wie Tischtelefone sind im Portfolio zu finden.

Hardware-PBX

Eine Hardware-PBX oder auch Hardware-Private-Branch-Exchange ist eine  Telefonanlage, welche auf konventioneller Hardware basiert und vor Ort beim Endkunden installiert wird. Es handelt sich heute nicht mehr um spezielle Platinen, wie bei den konventionellen Telefonanlagen, sondern es handelt sich in der Regel um handelsübliche Server-Hardware auf welcher dann wieder einen Telefonanlagen-Software läuft. Eine Hardware-PBX macht heute für die wenigsten Unternehmen noch Sinn. Sie ist in der Regel teurer und lässt sich schlechter Warten. Sie hat einen Vorteil, welcher manche Firmen noch immer die Entscheidung für eine Hardware-PBX fällen lässt. Die Datenhoheit bleibt komplett im Haus des Kunden und das Gerät gehört dem Kunden.

HD-Telefonie

HD-Telefonie oder auch High-Definition-Telefonie oder Wideband-Telefonie macht Telefonate klarer. Aufgrund der technischen Rahmenbedingungen in der analogen Telefonie wurde das Frequenzspektrum für die Sprachübertragung eingeschränkt auf ca. 300 Hz bis 3400 Hz. Demgegenüber hat die menschliche Sprache ein tatsächliches Frequenzspektrum vom 20 Hz bis 8000 Hz. Es wurde also wahnsinnig viel „abgeschnitten“.

Mittels VoIP-Telefonie wurde es nun möglich mit neuen „Codecs“ ein viel breiteres Frequenzspektrum zu übertragen. Dieses liegt jetzt sehr nah am natürlichen Frequenzbereich und zwar bei 50 Hz bis 7000 Hz.

Die beschnittene Sprachübertragung in der Vergangenheit machten es häufig notwendig, Wörter mittels Buchstabieralphabet zu buchstabieren (Anton, Berta, Cäsar). Mittels HD-Telefonie lassen sich Wörter jetzt viel klarer verstehen. Leider ist die HD-Telefonie bislang in erster Linie für interne Telefonate möglich, sofern Ihre Telefonanlage dies unterstützt. Die VoIP-One PBX unterstützt dies.

Ebenfalls verbreitet ist HD-Telefonie bereits im Mobilfunk.

Hosted Solutions

Bei Hosted Solutions übernimmt ein Drittanbieter die Installation und den Betrieb einer bestimmten Software für Sie in einem Rechenzentrum. Die Software wird also nicht auf einem Server in ihrem Unternehmen, sondern in einem externen Rechenzentrum betrieben. Übersetzt auf die Telefonie handelt es sich bei einer virtuellen Telefonanlage (Virtual PBX) um eine hosted solution.

Hybrid Solutions

Hybrid Solutions oder Hybrid Lösungen oder Hybrid Telefonanlagen bezeichnen eine Technologie, welche für den Technologiewechsel gedacht war. Es handelt sich um Geräte, welche sowohl ISDN-Anschlüsse, als auch VoIP-Anschlüsse ansteuern können. Unternehmen hatten beispielsweise die Möglichkeit vorerst nur interne Telefonate via VoIP zu führen und externe Telefonate weiterhin über ihren ISDN-Anschluss abzuwickeln. So konnten sie Vertrauen in die Technologie gewinnen und erst zu einem späteren Zeitpunkt komplett auf VoIP umsteigen. Ein weiterer Einsatzzweck war es, den ISDN-Anschluss als Backup-Lösung beizubehalten. Man konnte extern bereits über VoIP telefonieren und sollte es eine Störung auf dem VoIP-Anschluss geben, hat man wieder auf den ISDN-Anschluss umschalten können.

Inzwischen haben diese Hybrid-Lösungen an Bedeutung verloren, da von den Telefongesellschaften auf der ganzen Welt die so genannte ALL IP Strategie verfolgt wird und das Ziel ist, die veraltete ISDN-Technologie komplett abzuschalten und nur noch via VoIP zu telefonieren.

IP-Netz

Der Begriff IP-Netz steht in der Regel für ein TCP-/IP-Netzwerk. Die Technologie auf deren Basis unser heutiges Internet und auch sämtliche interne Netzwerke in Heim- und Firmennetzwerken basieren. Der TCP-/IP-Standard definiert technische Grundlagen und Rahmenbedingungen, auf welche Art und Weise Datenpakete zwischen den verschiedenen Geräten ausgetauscht werden. Wichtig ist das IP-Netz im Zusammenhang mit VoIP, weil auch VoIP-Telefone IP-Endgeräte sind, welche über diese Datennetze kommunizieren.

IP-Pakete

Sämtliche Daten, welche über IP-Netze wie das Internet übertragen und ausgetauscht werden, werden für deren Übertragung in kleinere Einheiten heruntergebrochen, in so genannte IP-Pakete. Dies hat verschiedenste Vorteile. Unter anderem kann einmal ein Paket nicht beim Empfänger ankommen, weil die Leitung kurzzeitig unterbrochen war. Durch die Verwendung tausender kleiner IP-Pakete, statt einem grossen, kann das kleine IP-Paket erneut übertragen werden. Dem Empfänger fällt gar nicht auf, dass es eine kurze Unterbrechung gegeben hat. Wäre alles nur ein riesengrosses Paket gewesen, hätte alles erneut übertragen werden müssen und es wäre beispielsweise zu einem Unterbruch von mehreren Minuten gekommen.

Auch Sprachpakete in einem VoIP-Telefonat werden in tausende kleine IP-Pakete unterteilt. Auch hier haben wir den Vorteil, dass es bei einem Fehler auf der Leitung nur zu einem Unterbruch im Millisekundenbereich kommt, den idealerweise niemand bemerkt.

ISDN Anschluss

ISDN steht für „Integrated Services Digital Network“ bzw. im Deutschen für „Integriertes Sprach- und Datennetz“. Es handelt sich um eine Technologie, bei der die Sprachdaten auf dem alten analogen Telefonnetz erstmals digitalisiert wurden. Dies hat verschiedene Vorteile mit sich gebracht. So waren z.B. über eine Kupferleitung statt einem gleichzeitigen Anruf im Analog-Netz neu 2 gleichzeitige Anrufe im ISDN-Netz möglich. Für Unternehmen waren mit spezieller Hardware sogar 30 parallele Anrufe über einen so genannten ISDN Primärmultiplexanschluss möglich.

Neben der Anzahl Anrufe kamen verschiedene Komfortmerkmale wir Anklopfen und Makeln von Anrufen möglich. Die Nachfolge vom ISDN-Netz ist das moderne VoIP-Telefonienetz. Des Weiteren sind auch Internetgeschwindigkeiten mit ISDN schneller geworden gegenüber einer Verbindung über das Analog-Netz. Diese Anschlüsse wurden aber schnell durch die noch wesentlich schneller DSL-Anschlüsse abgelöst.

Interactive Voice Response (IVR)

Interactive Voice Response (IVR) ist ein Synonym für Auto Attendant, Automatic Call Distribution (ACD) oder auch Sprachmenü. Bitte lesen Sie im Bereich Auto Attendant weiter für weitere Details.

Konferenzräume

Während die über das Hardware-Telefon verfügbaren Dreierkonferenzen nur wenige Teilnehmer miteinander verbinden können, gibt es auf Telefonanlagen noch das Komfortmerkmal von Konferenzräumen. Dabei wird unter einer bestimmten Rufnummern ein Konferenzraum eingerichtet, welcher zusätzlich über eine PIN geschützt ist. Nun kann die gewünschte Anzahl Teilnehmer mittels der Rufnummer und der PIN zur Telefonkonferenz eingeladen. Dabei können durchaus auch einmal 20 oder mehr Teilnehmer zusammenkommen. Die Telefonanlage managed dabei das „Mischen“ sämtlicher Sprachkanäle aller Anrufer zu einem gemeinsamen Sprachstrom.

Mitel

Mitel ist ein 1973 in Kanada gegründetes Unternehmen, welches Telefone und Telefonanlagen herstellt. 2014 hat Mitel das ebenfalls sehr bekannte Unternehmen Aastra übernommen. Das Unternehmen hat heute 4’200 Mitarbeiter und fokussiert sich gemäss eigenen Aussagen seit 2001 vollständig auf die VoIP-Technologie. In der Vergangenheit ist das Unternehmen sehr verbreitet bei Hardware-Telefonanlagen-Produkten gewesen. Diese sind in den letzten Jahren aber immer unbedeutender geworden. Nach wie vor hergestellt werden aber hochwertige VoIP-Hardware-Telefone.

Linksys

Linksys ist ein amerikanischer Hersteller von Produkten für die Vernetzung von Heim- und Unternehmens-Netzwerken. In der Vergangenheit hat Linksys auch VoIP-Telefone und VoIP-Adapter hergestellt. Diese Produktsparte wurde zwischenzeitlich aber an den Hersteller Cisco ausgegliedert.

Speziell für die analogen VoIP-Adapter war Linksys im VoIP-Umfeld lange Zeit sehr bekannt. Heute gibt es in erster Linie WLAN-Produkte inkl. vernetzter Mesh-Netzwerke, Modem-Router für den Internetzugang und Business-Switches für die Vernetzung von Computern im Unternehmen. Gegründet wurde Linksys im Jahr 1988 und hat ca. 700 Mitarbeiter.

Local Number Portability

Local Number Portability ist das englische Synonym für den deutschen Begriff der Rufnummernportierung. Bitte lesen Sie den Abschnitt Rufnummernportierung für weitere Details.

Provisioning

Beim Provisioning handelt es sich um eine Technologie, bei der Endgeräte voll automatisch mit einer Konfigurationsdatei bespielt werden. Diese Technologie ist im VoIP-Umfeld sehr wichtig, da die Konfiguration eines VoIP-Telefons sehr komplex sein kann. Diese Konfiguration kann nun die Telefonanlage voll automatisch übernehmen und der Endanwender erhält sein Telefon dank Provisioning fix und fertig konfiguriert. Es werden also Plug & Play Umgebungen möglich.

Polycom

Polycom ist ein 1990 in den USA gegründetes Unternehmen mit ca. 3800 Mitarbeitern, welches Hardware-Produkte für das VoIP- und Unified Communications-Umfeld herstellt. Besonders bekannt geworden ist Polycom durch seine ergonomischen Konferenztelefone, welche in vielen Unternehmen rund um den Globus Verwendung finden. Heute konzentriert man sich auch auf VoIP-Telefone und aktuell vornehmlich auch auf Produkte, welche mit Microsofts Unified Communications Lösungen Skype / Microsoft Teams kompatibel sind. Im Jahr 2018 wurde Polycom vom ebenfalls amerikanischen Unternehmen Plantronics gekauft, welches bekannt ist für seine Headset-Produkte.

Rufnummer

Eine Rufnummer ist eine Zahlenkombination, über welche ein Telefonanschluss von jedem anderen Telefonanschluss auf der Welt aus erreichbar ist. Eine eindeutige Identifikation also. Auch in der VoIP-Welt haben sich normale Rufnummern weiter durchgesetzt. Es wäre schliesslich auch denkbar gewesen, dass VoIP-Anschlüsse nur noch über z.B. E-Mail-Adressen angerufen werden. Tatsächlich hat ein reiner VoIP-Anschluss auch das Format einer E-Mail-Adresse. Er ist aber gleichzeitig fast immer auch über eine herkömmliche Telefonnummer erreichbar.

Dieses Vorgehen stellt sicher, dass alte und neue Telefoniewelt weiterhin miteinander kompatibel sind. Ich kann aus dem tiefsten Urwald das modernste VoIP-Telefon am anderen Ende der Welt anrufen.

Rechenzentrum

Ein Rechenzentrum wird in erster Linie bei modernen Virtual PBX Telefonanlagen benötigt. Es handelt sich um einen modernen, sicheren Standort, in welchem die Server installiert sind, auf welchen die Telefonanlagen-Software betrieben wird. Ein modernes Rechenzentrum bietet zahlreiche Verbindungspunkte zu anderen Internet-Providern in ganz Europa und der Welt, so dass die Daten auf kürzestem Wege zu ihren Empfängern kommen. Die Datenverbindungen sind in der Regel redundant abgesichert, damit alles weiter funktioniert, auch wenn einmal eine Leitung ausfällt. Das gleiche gilt für den Strom, welcher zusätzlich durch unabhängige Dieselgeneratoren abgesichert sein sollte.

Rufnummernportierung

Die Rufnummernportierung beschreibt einen Prozess, der es ermöglicht, dass Sie Ihre bestehende Telefonnummer von ihrem bisherigen Telefonanbieter zu einem neuen Anbieter mitnehmen. So bleibt Ihre Telefonnummer immer dieselbe, egal für welchen Provider Sie sich entscheiden. Rechtlich sind Sie in den meisten Ländern jederzeit im Besitz der Rufnummer. Es darf Ihnen also in der Regel die Mitnahme Ihrer Rufnummer auch nich verwehrt werden.

Die einzige Ausnahme besteht in Fällen, wo Sie Untermieter eines anderen Unternehmens sind und z.B. bislang dessen Telefonanlage mitgenutzt haben. Dann haben Sie in der Regel von diesem Unternehmen auch einige dessen Rufnummern erhalten. Diese lassen sich in den meisten Fällen nicht einfach durch eine Rufnummernportierung zu einem neuen Anbieter mitnehmen, falls sich das Mietverhältnis auflöst.

Service Level Agreement

Ein Service Level Agreement ist ein Vertrag zwischen Kunde und Provider, welcher regelt, auf welche Art und Weise und innerhalb welcher zeitlicher Fristen in einem Problemfall reagiert wird. Auch im VoIP-Umfeld sind Service Level Agreements sehr wichtig, da die Telefonie in der Regel ein sehr empfindlicher Unternehmensbestandteil ist.

Treten Probleme auf, muss in der Regel sehr schnell geholfen werden. Damit dies gewährleistet werden kann, müssen auf Seiten der VoIP-Providers genügend Techniker bereitstehen. Diese Bereitstellung von Technikern ist selbstverständlich mit Kosten verbunden, für welche der Endkunde wiederum im Rahmen des Service Level Agreements einen gewissen monatlichen Betrag entrichtet.

Snom

Snom ist ein Deutscher Hersteller aus Berlin von innovativen und hochwertigen VoIP-Telefonen. Bereits seit 1996 entwickelt der Hersteller seine Business-Telefone und gehört damit zu den absoluten Pionieren der VoIP-Technologie. Sehr früh wurde dem Endkunden die Möglichkeit gegeben VoIP-Telefonate über hochwertige, normale Tischtelefone zu führen und nicht nur über PC und Headset. Neben Gehäuse und Halbleitertechnik wird auch die Software, welche auf den Telefonen läuft direkt bei Snom entwickelt. Mittels Software-Updates werden die Telefone laufend auf dem neuesten Stand gehalten.

Telefonanlage

Eine Telefonanlage, PBX (Private Branch Exchange) oder auch Teilnehmer-Vermittlungs-Anlage (TVA) ist ein zentrales Gerät, welches zahlreiche interne Telefone miteinander und mit der Aussenwelt verbinden soll. Die Telefonanlage steuert unter welcher internen Durchwahl welcher Mitarbeiter auf welchem Telefon erreichbar sein soll. Sie steuert, auf welchen Telefonen es intern klingelt, wenn ein Anruf von extern auf einer bestimmten Rufnummer eingeht. Sie stellt auch zahlreiche Komfortmerkmale wie Anrufbeantworter, Fax-to-Mail, Warteschlangen usw. zur Verfügung. Auch macht sie über Präsenzanzeigen auf Direktwahltastaturen sichtbar, welcher Mitarbeiter gerade frei und welcher Mitarbeiter in einem Gespräch besetzt sind.

Früher wurden Telefonanlagen „in Hardware gegossen“ und waren über teure Schnittstellenkarten erweiterbar. Heute sind Telefonanlage fast ausnahmslos noch als Software erhältlich. Dabei können die Telefonanlagen entweder auf einem lokalen Server im Unternehmen (Hardware-PBX) installiert oder aus dem Rechenzentrum eines VoIP-Providers gemietet werden (Virtual PBX).

Telefonie-Funktionen

Die Telefonie-Funktionen bestimmen, welche Optionen Sie zum Telefonieren in ihrem modernen VoIP-System haben. Die Telefonie-Funktionen werden im Wesentlichen von 2 Komponenten bestimmt: Ihrem VoIP-Telefon, ihrer VoIP-Telefonanlage. Ein modernes VoIP-Telefon bringt bereits eine Fülle an Funktionen mit wie Gesprächstransfer, Hold, Dreierkonferenz, Direktwahltasten mit Präsenzanzeige, Anklopfen und DND. Die Funktionen, welche dann durch die Telefonanlage noch hinzu kommen sind nahezu grenzenlos. Einige typische Funktionen sind Fax-to-Mail, Warteschlangen, Parallel Ringing, Sprachmenüs und Call-Recorder.

Unified Communications

Unified Communications oder zu deutsch in etwa verschmolzene Kommunikation beschreibt ein Paket an Technologien, welche es ermöglichen sollen, sämtliche Kommunikationskanäle miteinander zu verbinden. So sollen z.B. Telefonie, Präsenzinformationen, Desktop-Sharing, Chat und Video-Telefonie miteinander verknüpft werden. Der Hauptteil der Gesamtlösung wird in Software abgebildet. Weitere Details zum Thema Unified Communications bietet z.B. dieser Blog-Artikel.

VoIP

Abkürzung für „Voice over IP“ oder zu Deutsch „Telefonieren über Datennetze“. Die moderne Art zu Telefonieren, bei der keine analoge Telefonleitung mehr notwendig ist, sondern die Telefonie mit dem Internet-Anschluss verschmilzt. So spart man als Kunde sowohl bei den Grund-, als auch bei den Gesprächsgebühren.

VoIP-Telefonanschluss

Um moderne VoIP-Telefonate führen zu können, benötig ich grundsätzlich 2 technische Voraussetzungen: Ein VoIP-Telefon und einen VoIP-Telefonanschluss. Der VoIP-Telefonanschluss ersetzt den bisherigen analogen oder ISDN-Telefonanschluss. Er stellt eine Telefonnummer bereit und er sorgt dafür, dass eine Verbindung zwischen dem internen Telefon und der Aussenwelt hergestellt wird. Über den VoIP-Telefonanschluss werden also auch die Gebühren abgerechnet, die bei einem Anruf auf ein anderes Telefon anfallen.

Einen VoIP-Telefonanschluss erhalte ich von einem so genannten VoIP-Provider, also einem Telefonanbieter, der mir den Anschluss bereitstellt. Damit ich nun mein VoIP-Telefon mit dem VoIP-Telefonanschluss koppeln kann, erhalte ich von meinem VoIP-Provider im wesentlichen 3 Angaben: Die Adresse der VoIP-Telefonieservers (SIP-Proxy), einen Benutzernamen und ein Passwort. Die Angaben sind sehr ähnlich zu Zugangsdaten für eine E-Mail-Adresse.

Virtual-PBX

Virtual-PBX bedeutet ausgeschrieben Virtual-Private-Branch-Exchange und heisst auf deutsch soviel wie virtuelle Telefonanlage. Erst mit der VoIP-Technologie wurde dieses Prinzip von virtuellen Telefonanlagen überhaupt möglich und es ist heute sicher die häufigste Art von Telefonanlagen. In Zeiten von Analog- und ISDN-Anschlüssen musste noch jedes Unternehmen eine Telefonanlage im eigenen Haus betreiben. Dies war mit hohen Hardware-Anschaffungskosten und hohen laufenden Servicekosten verbunden, da für jeden Service-Einsatz ein Mitarbeiter vor Ort zum Unternehmen fahren musste. Bei einer virtuellen Telefonanlage ist die Telefonanlage in Form von Software auf einem Server installiert.

Die Telefone des Kunden sind über das Internet via VoIP mit dieser virtuellen Telefonanlage verbunden. Es muss keine teure Hardware mehr angeschafft werden und Wartungseinsätze können blitzschnell via Fernwartung erfolgen. Es können sehr grosse Server mit vielen Redundanzen und ausgefeilten Backup-Systemen betrieben werden, da viele Kunden auf einem Server untergebracht werden und so sehr professionelle Systeme kosteneffizient dem Endkunden angeboten werden können.

VoIP-Kosten

VoIP-Kosten sind alle Kosten, die rund um eine VoIP-Installation herum anfallen. Es gibt sowohl einmalige, als auch laufende Kosten. Im Detail…

Allgemein kann man sagen, dass man heute bei VoIP-Installationen viel mehr Leistungen für sein Geld erhält. Auch kleine Unternehmen können heute professionelle Funktionen wie Warteschlangen nutzen, was in der Vergangenheit nur über sehr grosse und teure Telefonanlagen möglich gewesen ist.

VoIP-Konzeption

Unter der VoIP-Konzeption versteht man die gesamte Planung Ihres VoIP-Projekts. In der Regel beginnt alles mit einer Bestandsaufnahme: Was für Telefone, Telefonanschlüsse und Funktionen werden heute genutzt? Wie soll das neue System grundsätzlich verbessert und ausgebaut werden? Über welche Endgeräte möchten Sie in Zukunft telefonieren? Nur noch über Headsets am PC oder weiterhin auch über konventionelle Telefone. In der Detailplanung geht es dann um Ihren so genannten Rufnummernplan. Darin wird festgelegt, welcher Mitarbeiter unter welcher Rufnummer erreichbar ist, welche Rufumleitungen geschaltet werden sollen und auch welche komplexeren Schaltungen wie Warteschlangen und Sprachmenüs es geben soll.

VoIP-Endgeräte

VoIP-Endgeräte sind allgemein gesagt die Telefone, über welche Sie in einem VoIP-Netzwerk telefonieren. Es gibt hier eine Vielzahl von Möglichkeiten:

  • Hardware-Tischtelefone: Diese sind den konventionellen Telefonen am nächsten und man könnte fast keinen Unterschied bemerken. Allerdings haben VoIP-Tischtelefone sehr moderne Funktionen, wie z.B. Präsenzanzeige der verschiedenen Mitarbeitern. Auch gibt es mittlerweile Tischtelefone mit grossen Touchscreen-Displays und sogar VoIP-Tischtelefone mit integrierter Videokamera für Videotelefonie.
  • Funktelefone: Ebenso wie in einem konventionellen System, gibt es auch für VoIP-Umgebungen DECT-Funktelefone. Diese funktionieren über den gleichen Funkstandard (DECT), wie konventionelle Funktelefone. WLAN hat sich für dieses Zweck als ungeeignet oder nur sehr aufwändig und teuer realisierbar erwiesen.
  • Softphones am PC: Dabei wird eine Software auf dem PC installiert, welche ein Telefon simuliert und ich telefoniere über ein Headset. Der Vorteil ist, dass die Software sich komplett mit übriger Software auf dem PC integrieren lassen kann und dass ich mehr Platz auf dem Schreibtisch habe. Der Nachteil ist, dass der PC immer laufen muss, um telefonieren zu können.
  • Softphones am Smartphone: So wie am PC kann ich auch eine VoIP-Software auf dem Mobiltelefon installieren. Diese kann ich hauptsächlich als Unterstützung einsetzen, wenn ich mich z.B. im Ausland in einem Hotel befinde und mit einem Kollegen telefonieren möchte. Für den täglichen Büroeinsatz empfehlen wir Funktelefone.

VoIP-Hardware-Telefon

Ein VoIP-Hardware-Telefon koppelt einen VoIP-Telefonanschluss wieder an konventionelle Hardware. Nur dass dieses Telefon einen Netzwerk-Anschluss statt einem Telefonkabel hat. Ansonsten lässt sich ein VoIP-Hardware-Telefon kaum von einem konventionellen Tischtelefon unterscheiden. Ausser dass es meist etwas moderner aussieht und über mehr Funktionen verfügt. Es gibt VoIP-Hardware-Telefone mit grossen Touchscreen-Displays und inzwischen sind auch Modelle mit eingebauter Videokamera für Video-Telefonie erhältlich. Ausserdem verfügbar sind für viele Modelle so genannte Beistelltastaturen. Über diese kann ich dann noch mehr Mitarbeiter mit einem einfachen Tastendruck direkt erreichen.

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VoIP-Provider

Ein VoIP-Provider ist ein Telefonanbieter, der Ihnen Ihren VoIP-Telefonanschluss bereitstellt. Sie benötigen neben Ihrem VoIP-Telefon einen solchen VoIP-Provider, wenn Sie Telefonate zu anderen externen Telefonnummern führen möchten. Der VoIP-Provider stellt Ihnen Zugangsdaten für Ihren VoIP-Telefonanschluss zur Verfügung (Server, Benutzername, Passwort). Diese Zugangsdaten müssen anschliessend auf Ihrem Telefon eingetragen werden. Für die Telefonate die Sie führen, erhalten Sie in der Regel monatlich eine Telefonrechnung von Ihrem VoIP-Provider oder aber Sie haben ein so genanntes Prepaid-Konto, wo Sie im Voraus ein Guthaben aufladen.

Video-Telefonie

Das Protokoll (SIP), welches sich als Standard für VoIP-Telefonate durchgesetzt hat, unterstützt grundsätzlich auch Video-Telefonie. Es ist allerdings abhängig von Ihrem VoIP-Provider, ob er dieses Merkmal für Sie freigeschaltet hat. Bei VoIP-One ist Video-Telefonie freigeschaltet. Auf diese Weise ist es möglich ganz einfach Video-Telefonate zu führen. Genau so, wie normale Telefonate. Es benötigt nur 2 geeignete Endgeräte. Am einfachsten kann dafür ein Softphone am Laptop genutzt werden. Ebenfalls möglich ist ein VoIP-Softphone auf dem Mobiltelefon. Es gibt aber auch erste Hardware-Tischtelefone, welche eine Videokamera für Video-Telefonie integriert haben.

VoIP-Flatrate

Eine VoIP-Flatrate bietet alle Telefonate über einen VoIP-Telefonanschluss zu einem monatlichen Pauschalpreis an. Dabei gibt es Pakete mit unterschiedlichen Destinationen. Z.B. können nur Anrufe ins Schweizer Festnetz inklusive sein. Darüber hinaus wird die Anzahl Gesprächsleitungen bei einem VoIP-Flatrate-Angebot fast immer begrenzt. Pro Gesprächsleitung wird eine Pauschale bezahlt. Hat man beispielsweise eine Flatrate für 2 Sprachkanäle gebucht und es kommt ein dritter Anruf rein, so erhält dieser ein Besetztzeichen.

Wartemusik

Wartemusik kommt zum Einsatz, wenn ein Anrufer darauf wartet, von der Telefonanlage an ein bestimmtes Ziel verbunden zu werden. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn ein Mitarbeiter einen Anrufer zu einem anderen Mitarbeiter durchstellen möchte. Während der Wartezeit ertönt dann eine Wartemusik für den Anrufer.

Das gleiche kann der Fall sein, wenn ein eingehender Anruf mit einer Warteschlange verbunden wurde und noch kein Mitarbeiter frei ist. Ebenfalls üblich ist Wartemusik, wenn ein Mitarbeiter einen Anrufer auf „Stumm“ schaltet, weil er vielleicht Rücksprache mit einem anderen Mitarbeiter hält. Der Anrufer weiss durch die Wartemusik, dass sein Anruf noch bearbeitet wird und die Leitung nicht tot ist. Telefonanlagen können verschiedene Arten von Wartemusik managen.

Üblicherweise wird die Musik in Form einer MP3-Datei bereitgestellt. Es gibt auch Telefonanlagen, welche z.B. ein Webradio abspielen können. Es ist wichtig darauf zu achten, dass das Abspielen von Musik in der Regel abgabepflichtig ist (SUISA, GEMA). Sollten Sie Titel abspielen, für welche Sie keine Abgaben entrichtet haben, müssen Sie mit empfindlichen Strafen rechnen. Es gibt aber auch Musik, welche komplett lizenzfrei ist und ohne Kosten abgespielt werden kann.


Mittelschwere Begriffe

CTI (Computer Telephony Integration)

Bei CTI (Computer Telephony Integration) oder auch Computer-Telefonie-Integration handelt es sich um eine Software-Lösung, welche es ermöglicht, ein Hardware-Telefon vom PC aus zu steuern. Dazu gehört z.B. Click-to-Dial, also das Anklicken von Telefonnummern in einer beliebigen Software und anschliessend wählt das Telefon automatisch diese Rufnummer an. Über ein so genanntes Besetztlampenfeld wird sichtbar gemacht, welcher Mitarbeiter gerade frei ist oder im Telefonat besetzt ist. Darüber hinaus können CTI-Lösungen mit Ihrer Unternehmenssoftware integriert werden und bei eingehenden Anrufen so automatisch die entsprechende Kundenkartei zu der Telefonummer öffnen.

xtelsio Softphone TAPI CTI UC

Callthrough (DISA)

Callthrough oder DISA (Direct Inward System Access) ist ein Funktionsmerkmal einer modernen Telefonanlage. Die Funktion ermöglicht es speziell Mobiltelefonen, sich bei einem Anruf zuerst mit der Telefonanlage zu verbinden und erst dann zum eigentlichen Ziel verbinden zu lassen. Dieser Zwischenschritt über die Telefonanlage hat verschiedene Vorteile. Man kann beispielsweise Telefongebühren auf dem Mobiltelefon minimieren, weil man auch bei Auslandstelefonaten immer nur die Verbindung bis zur lokalen Telefonanlage bezahlt.

Darüber hinaus kann man vom so genannten One-Number-Konzept profitieren. Bei einem ausgehenden Anruf wird beim Zielteilnehmer nicht die Handynummer angezeigt, sondern die Büro-Festnetznummer vom Mitarbeiter. Technisch funktioniert die Vermittlung mittels so genannter DTMF-Töne. Das Mobiltelefon ruft zunächst über eine Festnetznummer das Callthrough-Gateway der Telefonanlage an. Anschliessend übermittelt das Mobiltelefon die eigentliche Zielrufnummer mittels DTMF-Tönen.

Customer Premises Equipment

Customer Premises Equipment ist eine englische Bezeichnung für sämtliche System-Hardware z.B. eines VoIP-Telefonsystems, welche vor Ort beim Kunden steht und nicht z.B. im Rechenzentrum des VoIP-Providers. In der Regel sind dies in einer VoIP-Installation sämtliche VoIP-Tischtelefone, VoIP-Funktelefone, VoIP-Analog-Adapter, VoIP-Türsprechanlagen usw. Betreibt der Kunde noch eine Hardware-Telefonanlage im eigenen aus an Stelle einer Virtual PBX beim VoIP-Provider, so spricht man auch von einer On-Premise-Anlage.

Direct Inward Dialing (DID)

Direct Inward Dialing (DID) ist die englische Bezeichnung für den deutschen Begriff „Durchwahl“. Es beschreibt also die Möglichkeit über die Durchwahlen am Ende einer längeren Gesamt-Rufnummer direkt bestimmte Mitarbeiter zu erreichen. Dank DID-Durchwahlen muss ich nicht jedes Mal mit der Telefonzentrale sprechen, bevor ich mit dem gewünschten Mitarbeiter verbunden werde. Welche Durchwahl welchem Mitarbeiter zugeordnet ist, wird zentral auf der Telefonanlage konfiguriert. Dies ist die zentrale Steuereinheit, welche jeden Anruf richtig zuordnet.

Denial of Service (DOS)

Denial of Service (DOS) bedeutet zu Deutsch in etwa „Verweigerung des Dienstes“. Es handelt sich um eine Angriffsart, welche von böswilligen Hackern im Internet verwendet wird, um ein Angriffsziel auszuschalten. Dieses ist dann in der Regel nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr verfügbar. Es gibt verschiedenste Arten einen solchen DOS-Angriff durchzuführen, was es auch besonders schwer macht, sich umfassend gegen jede Art von Angriff zu schützen. Meistens wird das Ziel mit einer schier nicht mehr bewältigbaren Menge an Daten überschüttet, so dass es unter der Last zusammenbricht.

VoIP-Netzwerke sind besonders empfindlich gegenüber DOS-Angriffen, da bereits kleinste Aussetzer im Bereich von 100 Millisekunden für den Menschen wahrnehmbar sind. Es bedarf einer guten Infrastruktur, guter Firewall-Mechanismen und einem guten Zusammenspiel zwischen Rechenzentrum-Betreibern und Internet-Providern, um dieser Art von Angriffen effektiv begegnen zu können.

Echo Cancellation

Als Echo bezeichnet man in der Fernmeldetechnik Halleffekte, welche zwischen Sender und Empfänger auftreten. Dies kann z.B. Auftreten wenn über die Freisprechfunktion Audiosignale über den Lautsprecher ankommen und direkt wieder über das Mikrofon zurückgesendet werden.

Ähnliche Effekte können auch durch Induktion auf elektrischen Leitungen auftreten, weswegen es insbesondere im Zusammenspiel von Analog-Telefonen und VoIP zu Echoproblemen gekommen ist. Um diese Echos zu unterdrücken, gibt es softwareseitige Filter, welche die Störgeräusche aus dem Telefonat wieder herausrechnen. Diese Mechanismen werden Echo-Cancellation oder Echounterdrückung genannt.

Firmennetzwerk

Das Firmennetzwerk ist das Computernetz, über welches sämtliche Computer und neu auch VoIP-Telefone in einem Unternehmen miteinander verbunden sind. Es besteht aus verschiedenen Knotenpunkten, so genannten Switches, welche die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten managen. Ausserdem benötigt es ein Gerät, welches das interne Firmennetzwerk mit dem externen Internet verbindet. Diese Aufgabe übernimmt in der Regel ein Router oder eine Hardware-Firewall.

Firewall

Eine Firewall ist ein Netzwerk-Gerät, welche den Übergang zwischen dem internen Firmennetzwerk und dem externen Internet managed. Das Gerät hat verschiedenste Sicherheitsmechanismen, welche darüber entscheiden, welche Daten ins Firmennetzwerk übertragen werden dürfen und welche als schädlich angesehen und ausgesperrt werden.

In einem VoIP-Netzwerk hat die Firewall eine besonders wichtige Rolle. Über so genannte QoS-Mechanismen (Quality of Service) kann das Gerät managen, dass Sprachdaten immer mit höchster Priorität und vor allen anderen Internet-Daten über die Leitung übertragen werden. Würde dieses QoS-Management nicht durchgeführt werden, so würde es zu Sprachaussetzern kommen, wenn z.B. eine Internetvideo die Internetleitung „verstopft“.

Full-Duplex

Full-Duplex beschreibt die Technik, welche es ermöglicht, dass beide Gesprächspartner zur gleichen Zeit sprechen können. Dem Gegenüber steht die Half-Duplex-Technologie bei welcher immer nur eine Seite sprechen kann. So wie bei einem Funkgerät. Grundsätzlich kann ein VoIP-Anschluss sowohl als Full-, als auch als Half-Duplex konfiguriert werden.

In der Regel macht ein Half-Duplex-Betrieb natürlich keinen Sinn und es ist eher ein Hinweis darauf, dass ein Anschluss falsch konfiguriert wurde, wenn Sie dieses Verhalten auf einem modernen VoIP-Anschluss feststellen.

GSM-Schnittstellenkarten

Eine GSM-Schnittstellenkarte ist eine Hardware-Komponente, welche zur Erweiterung einer Hardware-Telefonanlage genutzt werden kann. Mit Hilfe dieser Erweiterung kann die Telefonanlage direkt mit dem GSM-Mobilfunknetz verbunden werden. Dies hat unter Anderem den Vorteil, dass Gespräche ins Mobilfunknetz dadurch in der Regel wesentlich günstiger werden. Neben GSM-Schnittstellenkarten gibt es auch VoIP-GSM-Gateways. Dabei handelt es sich um eine Blackbox, welche auch virtuelle Telefonanlagen mit einer GSM-Mobilfunkschnittstelle ausrüsten kann.

ISDN-Karte

Eine ISDN-Karte ist eine Hardware-Komponente, welche eine Hardware-Telefonanlage um zusätzliche Telefonanschlüsse für die Verbindung mit einem externen ISDN-Anschluss oder auch mit zusätzlichen ISDN-Telefonen ausstattet. Es gibt ISDN-Karten in unterschiedlichsten Dimensionierungen für 1,2,4 oder auch 8 ISDN-Anschlüsse. Genauso sind Schnittstellenkarten für grosse ISDN-Primärmultiplexanschlüsse möglich.

ISDN-Karten gibt es auch als abgewandelte Variante in Form einer Blackbox. Mit dieser können traditionelle ISDN-Telefonanlagen in VoIP-Telefonanlagen umgewandelt werden. Es könnte auch ein ISDN-Anschluss and eine virtuelle Telefonanlage gekoppelt wird, wobei dieses Szenario nicht sehr praxisnah ist.

Kbps

Kbps ist eine Abkürzung für kilobits pro Sekunde, welche die Geschwindigkeit von einem Netzwerkanschluss angibt. Besonders im VoIP-Bereich ist die Geschwindigkeit eines Internet-Anschlusses wahnsinnig wichtig, um jederzeit eine hohe Sprachqualität gewährleisten zu können. Ist die Geschwindigkeit nicht hoch genug, so kommt es zu Sprachaussetzern und Verzögerungen. Ein normales VoIP-Gespräch benötigt eine Geschwindigkeit von 100 kbps. Zusätzlich sollte der Internet-Anschluss über einen Puffer von mindestens 300 kbps für übrigen Internet-Verkehr verfügen.

Media-Gateways

Media-Gateways oder auch Medienwandler sind ein Synonym für VoIP-Gateways. Bitte lesen Sie den Abschnitt VoIP-Gateways für weitere Details.

Netzwerk-Komponenten

Netzwerk-Komponenten sind sämtliche Geräte, welche zu einem Heim- oder Firmennetzwerk gehören. Im Wesentlichen sind dies Router oder Hardware-Firewall, Switches, PCs und VoIP-Telefone. Der Router/die Hardware-Firewall managen den Netzwerkverkehr zwischen internem Netzwerk und dem externen Internet. Die Switches sind verantwortlich für die Zusammenschaltung aller internen Netzwerk-Teilnehmern wie PCs oder VoIP-Telefone.

PCs dienen bekanntlich für die Bedienung verschiedenster Software. Sie kommunizieren über das Netzwerk mit der Aussenwelt. VoIP-Telefone sind die neueste Art von Netzwerk-Komponenten. In der Vergangenheit waren Telefone an ein eigenes Telefonnetz angeschlossen. Neu bei einer VoIP-Lösung nutzen die Telefone das gleiche Computer-Netzwerk wie auch die PCs.

Power over Ethernet (PoE)

Power over Ethernet beschreibt eine Technologie, bei welcher über das Netzwerkkabel in einem Computernetz nicht nur Daten ausgetauscht werden, sondern auch die Stromversorgung des Netzwerkgerätes direkt über das Netzwerkkabel erfolgt. Bei PCs macht dies wenig Sinn, da die Leistung zu gering ist. Aber weniger stromhungrige Geräte wie VoIP-Telefone sind perfekt für Power over Ethernet geeignet. Daher hat sich PoE auch mit der Verbreitung von VoIP etabliert. Neben VoIP-Telefonen sind WLAN-Accesspoints und IP-Videokameras noch 2 häufige Gerätetypen, welche mittels PoE mit Strom versorgt werden.

PIN-Schutz

Eine PIN ist ein Zahlenpasswort. So, wie Sie es z.B. auch von Ihrer Kreditkarte her kennen. In der Telefonie gibt es ebenfalls einige Bereiche, welche durch eine PIN geschützt werden sollen. Konferenzräume sollen mit einem PIN-Code so geschützt werden, dass nur eine eingeschränkte Benutzergruppe auf die Telefonkonferenz zugreifen kann. Voicemails/Anrufbeantworter können durch eine PIN davor geschützt werden, dass fremde Leute diesen abhören können. Und ein Callthrough-Gateway kann gegen die Benutzung durch Fremde geschützt werden.

Point of Presence (POP)

Ein Point of Presence (POP) ist ein zentraler Knotenpunkt innerhalb eines grossen Telekommunikationsnetzes. Er regelt den Übergang zwischen mehreren Netzen. In traditionellen Telekommunikationsnetzen waren dies z.B. die Vermittlungsstellen zwischen verschiedenen Ortsnetzen. Im VoIP-Bereich gibt es z.B. grosse Voice-Provider, welche Zugangspunkte in verschiedenen Ländern rund um den Globus verteilt haben.

Es ist bei der VoIP-Telefonie wichtig, geographisch nah am VoIP-Provider des Telefonanschlusses zu sein. So kann mittels POPs z.B. ein Zugangspunkt für amerikanische und ein Zugangspunkt für europäische Kunden bereitgestellt werden.

Public Switched Telephone Network (PSTN)

Public Switched Telephone Network (PSTN) ist eine Bezeichnung für das öffentliche, weltumspannende Telefonnetz. Dabei werden verschiedene Netze (z.B. unterschiedliche Ortsnetze) über so genannte Vermittlungsstellen miteinander verbunden. Ein anderer Begriff für PSTN ist auch POTS (Plain Old Telephone Service) oder auch das gute alte Telefonsystem. Das PSTN-Netz wurde sowohl für Analog-, als auch für ISDN-Telefonie verwendet. In modernen VoIP-Netzen sind die vielen Vermittlungsstellen zwischen einzelnen Netzen nicht mehr notwendig und das PSTN-Netz wird durch VoIP abgelöst.

Quality of Service (QoS)

Quality of Service (QoS) ist eine zentrale Technologie, um auf einem VoIP-Telefonanschluss eine hohe Sprachqualität gewährleisten zu können. Mittels QoS kann definiert werden, dass Sprachpakete die höchste Priorität haben sollen und dass alle anderen Internet-Pakete sich hinten anstellen müssen, wenn sie über ihren Internet-Anschluss übertragen werden sollen. Es wird ausserdem definiert, wieviel Ihrer gesamten Internet-Bandbreite fix für VoIP-Sprachverkehr reserviert werden soll. Dies ist jeweils individuell davon abhängig, wie viele parallele Telefongespräche Sie führen wollen.

Nicht jeder Router/jede Hardware-Firewall unterstützt QoS für die VoIP-Konfiguration. Ihr VoIP-Provider wird Sie gerne dabei beraten, für welches Gerät Sie sich entscheiden sollten.

Registered Jack-11 (RJ-11)

Registered Jack-11 (RJ-11) ist die Bezeichnung für einen standardisierten Steckertyp, wie er bei analogen Telefonleitungen zum Einsatz kommt. Es ist der Standard-Stecker, um ein analoges Telefon mit einer analogen Telefonleitung zu verbinden. Auch für analoge Faxgeräte wird dieser Steckertyp verwendet und er findet sich als RJ-11-Buchse an Analog-VoIP-Adaptern.

Registered Jack-45 (RJ-45)

Registered Jack-45 (RJ-45) beschreibt einen standardisierten Steckertyp, wie er für die Verkabelung moderner Ethernet-Computer-Netzwerke zum Einsatz kommt. Jeder Computer verfügt in der Regel über eine RJ-45-Buchse, genauso wie jedes moderne VoIP-Hardware-Telefon. Ebenfalls über RJ-45 verkabelt wurden die alten ISDN-Geräte in einem ISDN-Telefonnetz.

SIP-Line

Eine SIP-Line ist die Bezeichnung für einen einfachen VoIP-Telefonanschluss. Eine SIP-Line besitzt so wie ein analoger Telefonanschluss in der Regel eine fixe Rufnummer. Eingehende Anrufe werden direkt an das angeschlossene VoIP-Telefone vermittelt. Ausgehende Anrufe werden mit der fix konfigurierten Rufnummer beim angerufenen Teilnehmer signalisiert. Man kann in der Regel zusätzlich Rufumleitungen beim VoIP-Provider konfigurieren. Jede SIP-Line definiert für die Konfiguration auf dem VoIP-Telefon 3 Angaben:

  • Einen VoIP-Server
  • einen Benutzernamen
  • ein Passwort.

SIP-Trunk

Ein SIP-Trunk ist ein erweiterter VoIP-Telefonanschluss. Ähnlich wie es in der analogen Telefon-Welt einen einfachen Analoganschluss (entspricht in etwa SIP-Line) und einen grossen ISDN-Anlagenanschluss (entspricht SIP-Trunk) gab. Auf einem SIP-Trunk kann nicht nur eine einzelne Rufnummer, sondern eine Vielzahl von Rufnummern konfiguriert werden.

Es ist sehr wichtig, dass Ihre VoIP-Telefonanlage mit dem SIP-Trunk Ihres VoIP-Providers kompatibel ist, damit eingehende Anrufe korrekt an die gewünschten internen Ziele geleitet werden und damit ausgehende Anrufe immer die gewünschte aller verfügbaren Rufnummern signalisiert. Es gibt leider keinen einheitlichen Standard für die genaue Konfiguration von Rufnummern auf einem SIP-Trunk, so dass es hier zu Problemen kommen kann, wenn VoIP-Telefonanlage und VoIP-Provider nicht zusammenpassen und wenn die VoIP-Telefonanlage zu wenige Konfigurationsmöglichkeiten bietet, um sich dem SIP-Trunk anzupassen.

SIP-Telefonanschlüsse

SIP-Telefonanschlüsse sind der Sammelbegriff für sowohl SIP-Lines, als auch SIP-Trunks. Heute ist es auch quasi gleichzeitig ein Synonym für VoIP-Telefonanschluss. SIP (Session Initiation Protocol) ist ein Standard für die Abwicklung von VoIP-Telefonaten. Er hat sich gegen andere VoIP-Standards wie z.B. H.323 durchgesetzt. Fantastisch für den Kunden ist die Kompatibilität von SIP-Anschlüssen und dass man heute zwischen so vielen unterschiedlichen VoIP-Providern auswählen kann. Man ist nicht mehr von einem einzigen Monopolisten Abhängig für seinen Telefonanschluss. Ich kann prinzipiell jeden VoIP-Provider nutzen, der irgendwie via Internet erreichbar ist.

Speech Recognition (Spracherkennung)

Speech Recognition (Spracherkennung) ist eine Computertechnologie bei der eine Software die gesprochene Sprache eines Menschen erkennt und so z.B. bestimmte Befehle entgegennehmen kann. In der Welt der Telefonie kommt die Spracherkennung ins Besondere zum Einsatz, wenn ein IVR-Sprachemenü statt über die Eingabe von Zahlen auf der Tastatur direkt den Benutzer verstehen soll und ansprechend mit einem bestimmten Ziel verbinden soll. So könnte z.B. der Mitarbeiternahme gesagt werden und der Computer verbindet den Benutzer im Idealfall mit diesem Mitarbeiter.

Ebenfalls zum Einsatz kommt die Spracherkennung bei bestimmten Voicemail (Anrufbeantworter) Systemen. Dabei wird dann nicht nur eine Sprachnachricht per E-Mail verschickt mit der Mitteilung des Anrufers, sondern die Sprachnachricht wird direkt noch in Text übersetzt und mitgeschickt. Besondere Beispiele aus dem Alltag sind z.B. Apples Dienst Siri oder Amazons Dienst Alexa für deren Spracherkennung.

TAPI-Schnittstelle

TAPI (Telephony Application Programming Interface) ist eine von Microsoft entwickelte Programmierschnittstelle für Telefonieanwendungen innerhalb einer Windows-Installation. Über TAPI kann eine so genannte CTI-Software einen eingehenden Anruf an Drittsoftware signalisieren. So wird es möglich, dass bei eingehenden Anrufen z.B. automatisch die Kundenkartei in der Unternehmenssoftware zu einem bestimmten Anrufer aufgeht. Auch ausgehende Anrufe können gesteuert werden und ich kann in der Kundenverwaltung eine Kunden-Telefonnummer anklicken und der Anruf wird via TAPI initialisiert und mein Telefon fängt an zu wählen.

Es ist sehr schön, dass es mit TAPI einen einheitlichen Standard auf Windows-Systemen gibt, an den sich alle Software-Hersteller halten können und so zueinander kompatible Programme schreiben können. Leider gibt es TAPI nicht für andere Plattformen wie Mac OS oder Linux. Auf diesen Plattformen muss jeder Software-Hersteller seinen eigenen Weg finden.

T.38 Fax

T.38 Fax ist eine VoIP-Technologie, welche es ermöglicht, auch über VoIP-Netze zuverlässig Faxnachrichten zu versenden und zu empfangen. Warum „auch über VoIP-Netze“? Die Fax-Technologie ist wahnsinnig empfindlich gegenüber so genannten Paketverlusten oder Zeitverzögerungen. Dies hatte ursprünglich den Sinn, dass man im analogen Telefonnetz eine rechtssichere Technologie schaffen wollte, bei der jederzeit garantiert werden kann, dass das was abgeschickt wurde auch genau so beim Ziel ankommt.

Im Internet gibt es allerdings immer wieder einmal Paketverluste oder ein Signal kommt ein paar Millisekunden später beim Empfänger an. Somit vertragen sich das ursprüngliche Faxprotokoll und das Interner überhaupt nicht miteinander. T.38 koppelt sich nun dazwischen, stellt Schwankungen in der Übertragungsqualität fest und beliefert das Faxgerät mit Wartebefehlen. Dadurch lassen sich mittels T.38 sehr zuverlässig Faxnachrichten versenden. Wichtig ist, dass sowohl Ihr analoger VoIP-Adapter (ATA-Box), als auch Ihr VoIP-Telefonanschluss bzw. Ihre VoIP-Telefonanlage T.38 unterstützen und dass das Ganze korrekt konfiguriert wurde.

T1 (Primärmultiplexanschluss PRI)

Ein Primärmultiplexanschluss (PRI) wird in den USA auch als T1-Anschluss, in Europa als E1-Anschluss bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine ISDN-Technologie bei der durch digitale Modulation bis zu 30 gleichzeitige Sprachkanäle über eine Kupferleitung übertragen werden können. Normalerweise sind im ISDN-Netz nur 2 gleichzeitige Telefonate pro 2-Draht-Kupferleitung möglich. Der amerikanische T1-Anschluss und der europäische E1-Anschluss sind unterschiedlich aufgebaut. So sind über einen T1-Anschluss nicht 30 sondern nur 23 parallele Telefonate möglich.

VoIP-Installation

Eine VoIP-Installation beschreibt die Gesamtlösung eines VoIP-Projekts. Dazu gehören in der Regel diverse VoIP-Telefone, VoIP-Softphones mit Headsets, VoIP-Analog-Adapter z.B. für das Faxgerät, die VoIP-Telefonanlage und die auf VoIP optimierte Netzwerkinfrastruktur (Router, Hardware-Firewall) Durchgeführt wird die VoIP-Installation in der Regel von Ihrem VoIP-Provider oder einem IT-Dienstleister.

VoIP-Gateways

VoIP-Gateways oder auch VoIP-Adapter sind so genannte Medienwandler, welche verschiedene Telefonanschlüsse in VoIP-Anschlüsse umwandeln und umgekehrt. Es gibt VoIP-Gateways sowohl für Analog-, ISDN- als auch für GSM-Mobilfunkanschlüsse. Eine alte ISDN-Telefonanlage kann ihre ISDN-Telefonkabel beispielsweise neu an das VoIP-Gateway anschliessen an Stelle des alten ISDN-Anschlusses vom ISDN-Provider. Das VoIP-Gateway wandelt die Signale dann um und verbindet die alte ISDN-Telefonanlage mit einem modernen VoIP-Telefonanschluss.

ISDN VoIP Mediagateway


Anspruchsvolle Begriffe

Asterisk

Asterisk ist eine sehr verbreitete Open-Source-Software vom amerikanischen Hersteller Digium, mit welcher Software-Telefonanlagen „gebaut“ werden können. Es handelt sich um ein Telefonie-Framework, also ein Software-Baukasten, in dem verschiedenste Optionen zur Verfügung stehen, um sich seine eigene Telefonanlage zusammenzustellen. Asterisk war eine der ersten Open-Source-Lösungen, welche diese Möglichkeiten geboten hat.

Bis zu diesem Zeitpunkt war die gesamte Welt der Telefonanlagen in den Händen einiger weniger grosser kommerzieller Hersteller von platinenbasierten Telefonanlagen. Durch Asterisk haben diese Hersteller auf’s Mal grosse Konkurrenz erhalten, da tausende Programmierer auf der ganzen Welt auf einmal ähnliches Leisten konnten, wie die teuren Hardware-Platinen. Asterisk hat als zentrales Element ausserdem das SIP-Protokoll, welches sich als Standard-VoIP-Protokoll durchgesetzt hat. Auch die VoIP-One PBX Telefonanlage basiert im Kern auf dem Asterisk-Framework.

Channel Service Unit/Data Service Unit

Eine Channel Service Unit/Data Service Unit ist eine Hardware-Komponente, die in etwa einem Modem für den Internet-Zugang entspricht. Es werden digitale Daten so aufbereitet, dass sie mit einem entfernten Gateway/Server eines Providers kommunizieren können. Am häufigsten taucht der Begriff auf im Zusammenhang mit ISDN-Primärmultiplexanschlüssen. Hier benötigt der Kunde ein solches „Modem“ bzw. eine CSU/DSU, um über die schmale Kupferleitung die 30 digitalen ISDN-Sprachkanäle aufzubauen.

DTMF-Erkennung

Bei DTMF (Dual-Tone-Multi-Frequency) oder auch Doppelton-Mehrfrequenz handelt es sich um die Signaltöne, welche Ihr Telefon überträgt, wenn Sie während eines laufenden Telefonats auf Ihre Zahlentastatur tippen. Es handelte sich ursprünglich um Steuersignale, über welche auch neue Telefongespräche aufgebaut wurden. Die eingegebene Telefonnummer auf Ihrer Telefontastatur wurde mittels Signaltönen an die Vermittlungsstelle Ihres Telefonanbieters übertragen und dieser vermittelte Sie mit dem gewünschten Ziel.

Die DTMF-Erkennung ist also diese Auflösung der übermittelten Rufnummer z.B. in einer Vermittlungsstelle. In Zeiten von VoIP-Netzen gibt es diesen Einsatzzweck nicht mehr. Aber es gibt DTMF nach wie vor z.B. bei IVR-Sprachmenüs (Drücken Sie die 1 für den Support). Die Telefonanlage muss eine DTMF-Erkennung unterstützen, um zu erkennen, welche Auswahl ein Anrufer auf seiner Telefontastatur getroffen hat. Auch bei so genannten Callthrough-Gateways, bei denen eine Telefonanlage Anrufe von Mobiltelefonen automatisiert an ein drittes Ziel durchstellt, erkennt die Eingabe des letztendlichen Ziels mittels DTMF-Erkennung.

Es gibt bei VoIP im wesentlichen 3 Verfahren zur Übertragung von DTMF-Tönen, da nun alles digital läuft. Dies sind Inband (DTMF-Ton wird als analoges Audiosignal übertragen), RFC2833 (DTMF-Töne werden digital herausgefiltert und mittels RTP-Standard übertragen) und SIP-Info (Hier werden die DTMF-Töne ebenfalls herausgefiltert und statt in RTP in SIP-Paketen übertragen).

Eine falsche DTMF-Konfiguration, welche z.B. nicht einheitlich auf VoIP-Telefonen, VoIP-Telefonanlage und VoIP-Telefonanschluss konfiguriert ist, kann zu Problemen in der DTMF-Erkennung führen. Sie merken dies beispielsweise, wenn Sie bei Callcentern anrufen und in einem Sprachmenü (Drücken Sie die 1 für Support) keine Auswahl mehr treffen können. Die besten Erfahrungen im VoIP-Umfeld haben wir mit dem RFC2833-Standard gemacht.

Datentransferrate / Data Transfer Rate

Die Datentransferrate/Data Transfer Rate gibt an, mit welcher Geschwindigkeit Daten über mein Netzwerk/meinen Internet-Anschluss übertragen werden. Besonders wichtig ist dies im Zusammenhang mit VoIP, da VoIP-Verbindungen eine Mindestgeschwindigkeit benötigen, um in guter Qualität funktionieren zu können. In etwa sind dies 100 kbit/s plus einen Puffer von übrigen Daten von etwa 300 kbit/s.

Ist diese Mindestgeschwindigkeit nicht gegeben, so kommt es zu Unterbrechungen bei der Sprachübertragung. Besonders anfällig wg. einer zu geringen Datentransferrate sind auch WLAN-Verbindungen. Hier schwankt die Verbindungsqualität oft je nachdem, wie ich z.B. meinen Laptop platziere.

Error Correction Mode (ECM) / Fehlerkorrekturmodus

Beim Error Correction Mode (ECM) / Fehlerkorrekturmodus handelt es sich um eine Technologie von G3-Faxgeräten. Mittels ECM-Modus soll es gelingen, Schwankungen in der Leitungsqualität, welche zu einem Abbruch der Faxübertragung oder zu Fehlern im Bild führen würden, abzufangen. Realisiert werden soll dies durch einen Pufferspeicher und durch eine Unterteilung des gesamten Dokuments in viele Frames mit Checksummen.

In Zeiten von VoIP macht aber gerade diese Technologie, welche die Fehlertoleranz erhöhen soll, grosse Probleme. Fax-Übertragungen mit eingeschaltetem ECM werden häufig mit Fehlern abgebrochen. Aus dem Grund sollte man an Faxgeräten, welche an einem VoIP-Anschluss betrieben werden, den ECM-Modus immer abschalten.

GR-909 Test

Es handelt sich um ein Testverfahren mit einer Reihe von elektrischen Tests, welche für VoIP-Systeme adaptiert wurden, um herauszufinden, ob im Telefoniesystem Probleme auftreten wie ungewollte Spannungen oder Leitungen, welche vom Telefon offen gehalten werden, trotz aufgelegtem Telefonhörer oder trotz fehlender Verbindung zur Telefonanlage.

H.323

Bei H.323 handelt es sich um ein alternatives VoIP-Protokoll. H.323 wurde lange Zeit parallel zum so genannten SIP-Protokoll entwickelt und kam auch in den ersten VoIP-Telefonanlagen von grossen Herstellern wie z.B. Siemens als VoIP-Protokoll zum Einsatz. Letztendlich konnte H.323 sich aber nicht gegen SIP durchsetzen und heute basiert quasi die gesamte VoIP-Infrastruktur auf dem SIP-Protokoll.

ISDN Basisanschluss (BRI)

Eine ISDN-Basisanschluss stellt pro Anschluss (pro 2-Draht-Kupferleitung) 2 ISDN-Gesprächsleitungen zur Verfügung. Der Anschluss wird über ein so genanntes NT (Network Termination) von Ihrem Telefonanbieter zur Verfügung gestellt. Ein Basisanschluss kann um weitere NTs und damit um weitere ISDN-Gesprächsleitungen erweitert werden. Dabei wird pro NT eine Grundgebühr von ca. CHF 50 / Monat fällig.

Alle Rufnummern eines ISDN-Basisanschlusses werden auf allen NTs des Anschluss signalisiert. Neben dem BRI-Anschluss gibt es im ISDN-Bereich noch den ISDN-Primärmultiplexanschluss (PRI), bei welchem über Modulation ca. 30 gleichzeitige Gespräche auf einer 2-Draht-Kupferleitung möglich werden.

IAX

InterAsterisk eXchange (IAX) ist ein speziell für Asterisk entwickeltes VoIP-Protokoll, welches in erster Linie dazu gedacht ist, um mehrere Asterisk-Telefonanlagen miteinander zu koppeln. Es können aber auch VoIP-Endgeräte (In der Regel VoIP-Softphones) über IAX mit einem Asterisk-Server verbunden werden.

IAX hat im Gegensatz zu SIP den Vorteil, dass es viel weniger Probleme dabei hat, Firewall-Probleme (NAT) zu überwinden. Verbindungen werden durch Clients automatisch offen gehalten und der verwendete Port wird kommuniziert. Ausserdem wird nur ein einziger Port sowohl für Signalisierung, als auch für Sprachübertragung verwendet, was ebenfalls zu einer Minimierung von NAT-Problemen führt.

IAX besetzt eher Nischen, wo z.B. NAT-Probleme nicht behoben werden können. Ansonsten hat sich SIP als Standard-Protokoll für VoIP in der breiten Masse durchgesetzt.

Integrated Access Device

Ein Integrated Access Device ist ein Netzzugangsgerät, welches Kunden von ihrem Provider erhalten, um dessen Dienste nutzen zu können. In der Vergangenheit war dies einfach nur ein DSL-Modem, mit welchem der Kunde über seinen Internet-Provider auf das Internet zugreifen konnte. Die reinen Internet-Provider haben sich aber immer mehr zu Anbietern von vielseitigen IP-Serviceleistungen entwickelt. Sie bieten neben Internet auch IP-Telefonie und IP-Fernsehen an.

Aus dem Grund geben diese Provider Integrated Access Devices (Integrierte Zugangsgeräte) an ihre Kunden ab, welche neben dem Computer-Anschluss auch Anschlüsse für Telefon und Fernsehen anbieten. Alles integriert in einem einzigen Gerät. Der Nachteil für den Kunden ist, dass immer weniger Einstellungen selbst konfiguriert werden können. Was mache ich z.B., wenn ich von meinem Arbeitgeber her ein Home-Office mit zusätzlichem VPN-Zugang und separatem Firmen-VoIP-Anschluss benötige?

Jitter

Jitter bezeichnet zu Deutsch das Taktzittern, wie es bei Übertragungen in der digitalen Kommunikation auftreten kann. Es kommt zu zeitlichen Schwankungen bei der Übertragung einzelner Sprachpakete. Dadurch können sich bei VoIP-Telefonaten z.B. einzelne Wörter verzerrt/gequetscht anhören. VoIP-Telefonate sind also besonders anspruchsvoll, wenn es um die Übertragung von Datenpaketen geht.

Kommen einzelne Pakete beim Aufbau einer Webseite ein wenig zeitverschoben beim Empfänger an, so kann er die Webseite trotzdem einwandfrei betrachten. Bei einem Telefonat werden Verschiebungen von wenigen Millisekunden aber sofort wahrgenommen.

Jitter können verhindert werden, indem das VoIP-Netzwerk mittels QoS (Quality of Service) für VoIP-Telefonate optimiert wird. Diese Einstellungen werden auf dem Router/der Hardware-Firewall durchgeführt.

Lag / Packet Loss

Von einem Lag / Packet Loss spricht man, wenn es bei VoIP-Verbindungen zu ganzen Aussetzern aufgrund von Paketverlusten kommt. Einzelne Wörter des Gesprächs werden komplett verschluckt, weil die Verbindungsqualität zu schlecht ist und nicht alle Pakete übertragen kann. Man kann dem Vorbeugen, indem man seine Internet-Verbindung für VoIP optimiert und mit so genannten QoS (Quality of Service) Mechanismen konfiguriert. Nicht jeder Router / jede Hardware-Firewall bietet aber die entsprechenden Möglichkeiten dafür.

Latency affect / Latenzzeitfehler

Vom Latency affect / Latenzzeitfehler spricht man, wenn es bei der Übertragung von VoIP-Signalen zu starken zeitlichen Verzögerungen kommt. Die Sprache wird zwar komplett übertragen, aber mit einer (grossen) zeitlichen Verzögerung. Das menschliche Gehirn nimmt solche Verzögerungen ab ca. 150ms wahr. Länger sollten die Paketlaufzeiten zwischen den Teilnehmern also nicht sein. Damit man eine entsprechend hohe Qualität mit kurzen Paketlaufzeiten erreicht, muss der Internet-Anschluss mittels QoS-Mechanismen (Quality of Service) für VoIP optimiert werden.

Paketvermittlung / Packet switching

Die Paketvermittlung ist ein Verfahren zur Übertragung von Daten in Rechnernetzen. Es wird unterschieden in verbindungslose Verfahren (Ethernet, IP, UDP) und in verbindungsorientierte Verfahren (X.25, MPLS, ATM). Längere Nachrichten werden in kleine Pakete unterteilt und zwischen den verschiedenen Teilnehmern und Knotenpunkten in einem Netzwerk übertragen.

SIP (G.711 A-Law, u-Law, G.722, iLBC, GSM)

Die Begriffe G.711 A-Law, u-Law, G.722, iLBC und GSM bezeichnen so genannte VoIP-Codecs. Genaure Details dazu finden Sie im Abschnitt VoIP-Codecs.

Grundsätzlich kann jedes VoIP-Telefon zwischen einer Reihe von verschiedenen VoIP-Codecs auswählen. Jeder Codec hat verschiedene Vor- und Nachteile. Der GSM-Codec kommt beispielsweise sehr gut mit sehr kleinen Internet-Anschlüssen zurecht. Man kann ihn daher z.B. wunderbar im Urlaub im Ausland verwenden in einem Internet-Cafe, wo die Internet-Bandbreite nicht die beste ist. Der Nachteil vom GSM-Codec ist, dass die Sprachqualität nicht ganz so gut (komprimiert) ist.

A-Law und U-Law sind sich sehr ähnlich. Sie entsprechen den Codecs, wie sie auch im ISDN-Netz verwendet wurden. Sie verfügen also über wenig Verlust durch irgendwelche Komprimierungen. Dadurch eignen sie sich z.B. auch am Besten für die Übertragung von Fax-Nachrichten. A-Law ist der vorherschende ISDN-Codec in Europa gewesen, U-Law hingegen in den USA. Wie gesagt unterscheiden sie sich aber nur geringfügig.

Der G.722 Codec ist ein Wideband-Codec zur Übertragung von HD-Telefonaten. Der Nachteil ist, dass er vor allem beim Übergang ins öffentliche Telefonnetz im Prinzip nicht unterstützt wird. Schliesslich haben alle alten Analog- und ISDN-Telefone noch nichts von HD-Telefonie gewusst und im öffentlichen Telefonnetz geht es darum, dass alle Teilnehmer kompatibel zueinander sein sollen.

Der iLBC-Codec ist ähnlich wie der GSM-Codec besonders gut für schmalbandige Internet-Anschlüsse geeignet. Er bietet dabei auch eine recht gute Sprachqualität. Er hatte lange Zeit den Nachteil, dass er kommerziell (Global IP Sound, aufgekauft von Google) entwickelt wurde und nur für den Privatbereich Freeware war. Seit 2011 ist iLBC aber auch in kommerziellen Systemen frei einsetzbar.

VoIP Codecs

Ein VoIP-Codec beschreibt einen Standard, nachdem Sprachsignale digitalisiert werden. Es gibt verschiedene Methoden, um Soundsignale zu digitalisieren. Beispielsweise kann die Grösse der Paketeinheiten von Codec zu Codec unterschiedlich sein. Auch kann sich das Kompressionsverfahren, mit welchem ein Soundsignal digital verkleinert wird von Codec zu Codec unterscheiden.

Ein Beispiel aus dem Alltag, dass wir alle kennen, ist der so genannte MP3-Codec, mit welchem Musikdateien digital verkleinert werden können. Für die Telefonie gibt es ähnliche Verfahren. Verbreitete Codecs sind z.B. alaw und ulaw, welche auch der verwendeten Codierung im ISDN-Netz entsprechen. Ein Codec für schmallbandigere Internetverbindungen ist der so genannte GSM-Codec.

Durch die Verwendung eines so genannten Wideband-Codecs (G.722) wird beispielsweise HD-Telefonie mit wesentlich besserer Soundqualität möglich.

Damit ein Telefonat erfolgreich zu Stande kommt, müssen alle beteiligten Telefone und die VoIP-Telefonanlage alle den gleichen Codec unterstützen. Stehen mehrere Codecs zur Auswahl, so müssen sich die Geräte auf einen gemeinsamen Codec einigen. Wird nicht von allen beteiligten Teilnehmern der gleiche gemeinsame Codec unterstützt, gibt es noch die Möglichkeit, dass die Telefonanlage mittels „Codec-Translation“ eine Übersetzung zwischen den Codecs errechnet. Dies sollte aber nach Möglichkeit vermieden werden, da es zu Informationsverlusten kommen kann und da unnötige Rechenzeit verschwendet wird.

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